ThriveCart und E-Rechnung 2025: Was du wirklich wissen musst

8. Juli 2025

Lesedauer 3 Minuten

Okay, ich weiß es – überall liest du gerade Meldungen über die E-Rechnungspflicht ab 2025. Panik macht sich breit, ThriveCart-Nutzer fragen sich, ob sie jetzt komplett umsteigen müssen, und die Steuerberater reiben sich die Hände.

Hier die gute Nachricht: Du musst nicht in Panik verfallen. Tief durchatmen. Ich erkläre dir, was wirklich Sache ist.

Was ist diese E-Rechnung überhaupt?

Eine E-Rechnung ist nicht einfach nur eine PDF-Datei per E-Mail (auch wenn das viele denken). Es ist eine Rechnung in einem strukturierten, maschinenlesbaren Format, das automatisch verarbeitet werden kann. Die zwei wichtigsten Formate sind:

  • XRechnung: Reine Datenstruktur, sieht aus wie Code
  • ZUGFeRD: PDF mit eingebetteten Daten – das Beste aus beiden Welten

Normale PDFs? Zählen nicht als E-Rechnung. Überraschung! 🎉

Die Wahrheit über die Fristen (die keiner richtig erklärt)

Zeitstrahl von 2025-2028 mit den wichtigsten Fristen für die E-Rechnungspflicht

Hier wird’s interessant, denn die meisten Artikel übertreiben maßlos. Lass mich das mal aufdröseln:

Was ab 1. Januar 2025 wirklich passiert:

Empfangen musst du E-Rechnungen können – das stimmt. Aber hey, das bedeutet oft nur: E-Mail-Postfach haben. Fertig.

Versenden musst du noch lange nicht als E-Rechnung. Hier die echten Fristen:

  • 2025-2026: Du kannst weiterhin PDFs versenden (wie bisher)
  • 2025-2027: Wenn dein Jahresumsatz unter 800.000€ liegt, kannst du sogar noch länger PDFs versenden
  • Erst ab 2028: Dann wird’s ernst für alle

Quelle: Bundesfinanzministerium

Was das für dich bedeutet: Wenn du unter 800.000€ Umsatz machst (was auf 90% meiner Leser zutrifft), hast du noch bis Ende 2027 Zeit. Das sind noch zweieinhalb Jahre!

ThriveCart und die E-Rechnung: Der Status Quo

ThriveCart bietet aktuell keine direkte Unterstützung für XRechnung oder ZUGFeRD an. (Stand Juni 2025)

Überraschung! Ein amerikanisches Tool unterstützt keine deutsche Steuerbesonderheit. Wer hätte das gedacht? 😏

Aber: Das ist kein Weltuntergang. Dazu gleich mehr.

Wer muss sich überhaupt Gedanken machen?

Illustration zeigt Unterschied zwischen B2B (betroffen) und B2C (nicht betroffen) bei E-Rechnungspflicht

Die E-Rechnungspflicht gilt nur für B2B-Geschäfte (Unternehmen an Unternehmen).

Du bist safe, wenn:

  • Du verkaufst nur an Privatpersonen (B2C)
  • Du bist Kleinunternehmer (keine Umsatzsteuer)
  • Deine Rechnungen sind unter 250€

Du musst handeln, wenn:

  • Du verkaufst regelmäßig an andere Unternehmen
  • Du stellst Rechnungen über 250€ aus
  • Du bist umsatzsteuerpflichtig

Was bedeutet das für ThriveCart-Nutzer?

Da ThriveCart keine nativen E-Rechnungen unterstützt, stehen wir vor verschiedenen Optionen. Aber wie gesagt: Panik ist nicht angebracht.

Deine Möglichkeiten im Überblick:

Sofort handeln (falls du willst):

  • Externe Buchhaltungssoftware nutzen, die E-Rechnungen kann (z.B. LexOffice)
  • ThriveCart-Rechnungen deaktivieren und woanders erstellen

Abwarten (völlig legitim):

  • Bis 2027 PDFs weiterverwenden (bei unter 800k€ Umsatz)
  • Individuelle E-Rechnungen nur auf Kundenanfrage
  • Schauen, ob ThriveCart bis dahin nachzieht

Der realistische Weg für die meisten: Du wirst wahrscheinlich irgendwann eine Lösung brauchen. Aber nicht morgen, nicht übermorgen, und vermutlich nicht mal nächstes Jahr.

Meine ehrliche Einschätzung der Lage

Wenn du unter 800.000€ Umsatz machst: Entspann dich. Du hast noch über zwei Jahre Zeit. Nutze diese Zeit lieber, um dein Business zu wachsen, statt dich in Compliance-Details zu verlieren.

Wenn du hauptsächlich B2C verkaufst: Diese ganze E-Rechnungs-Geschichte geht an dir vorbei. Mach weiter wie bisher.

Wenn du viel B2B machst: Ja, du wirst dich irgendwann damit beschäftigen müssen. Aber auch hier gilt: 2025 ist nicht das Ende der Welt.

Was ich beobachte: Die meisten Online-Unternehmer machen sich gerade mehr Stress wegen der E-Rechnung als wegen ihres eigentlichen Business. Das ist das falsche Mindset.

Warum du bei ThriveCart bleiben solltest

Mal ehrlich: Wegen der E-Rechnung ThriveCart aufgeben? Das wäre, als würdest du dein Auto verkaufen, weil sich die Verkehrsregeln geändert haben.

ThriveCart bleibt (meiner Meinung nach) die beste Wahl weil:

  • Einmaliger Kaufpreis + niedrige Abo-Kosten für Pro+: ThriveCart Standard kannst du dir mit einer Einmalgebühr sichern, und zahlst für das Pro+ Upgrade jährlich 295$ (also wesentlich weniger als bei vielen vergleichbaren Tools)
  • Keine Verkaufsgebühren: Digistore24 & Co. nehmen ca. 7-10% Verkaufsgebühren
  • Bessere Conversion-Raten: Die Checkout-Performance ist einfach überlegen
  • Mehr Flexibilität: Funnels, Upsells, Affiliates – alles integriert

Die E-Rechnung ist ein lösbares Teilproblem, nicht der Grund für einen kompletten Tool-Wechsel.

Die Wahrheit ist: Bis 2027/2028 wird sich noch viel tun. ThriveCart könnte nachziehen (wenn genug Nutzer danach fragen), oder es entstehen bessere Integrationsmöglichkeiten.

Fazit: Drama oder um sonst Sorgen gemacht?

Die E-Rechnungspflicht ist real, aber nicht der Supergau für ThriveCart-Nutzer. Mit den richtigen Tools und etwas Planung kriegst du das hin.

Wichtigster Tipp: Lass dich nicht verrückt machen von all den Panik-Artikeln da draußen. Die meisten übertreiben maßlos oder haben die Fristen nicht verstanden.


Disclaimer: Dieser Artikel ersetzt keine Steuerberatung. Bei individuellen Fragen wende dich an deinen Steuerberater. Ich bin zwar ThriveCart-Experte, aber kein Steuerprofi.